Erzberger (+): Europe Solidarism

26-08-2021

Why has the centenary of Erzberger's violent death only been commemorated within national boundaries so far? Wouldn't it be helpful for many others in Europe and beyond to share Germany's "Erzberger Jahr 2021" culture of memory? At the initial events earlier this year, the Aufa100 founder seemed to appear as the only non-German participant.

A hundred years ago, in Spring/Summer 1921, the German peace politician published a pamphlet with the title: Solidarism. Europe's Salvation and Future, Mönchengladbach 1921. See below. With specials thanks to Dr. Alfons Siegel, Germany.

Erzberger's assassination in the Black Forest, just weeks following the fascinating and augural publication, should appeal to today's democrats from East to West: Transcend the national cultures of remembrance!


🇩🇪  Zum Thema "politische Gewalt" der Weimar/Versailles-Zeit veranstalteten wir am 23. August 2021 ein Interview mit dem norddeutschen Professor Philipp Austermann.

Bildnachweis: Bertrand Freiesleben, Künstler. Enthüllung der Erzberger-Büste

🇩🇪  Matthias Erzberger, ein rabenschwarzer Tod im Schwarzwald

Auch aus Sicht der unterlegenen Partei muss das Waffenstillstandabkommen vom 11. November 1918 keineswegs als lebensbedrohliche Entgleisung erscheinen. Im Januar 1919 führten rein alliierte Handlungen im Pariser Konferenzort dazu, dass der Friedensprozess entgleiste. Vielmehr als am Vertrag und „Bund von Versailles“ hatte sich der Zentrumspolitiker Erzberger als Vorsitzender der deutschen Waffenstillstandskommission an der Beendigung der gegenseitigen Katastrophe 1914-1918 beteiligt. Nach dreimaliger Verlängerung des Waffenstillstandes wurde der nicht verhandelte, heimlich „kolonialisierte“ Vertrag von zwei anderen Vertretern der deutschen Republik unterzeichnet. Dieses Diktat empörte Patrioten wie Erzberger nicht weniger als viele seiner Landsmänner, die meinten, dass diese gewaltsam erzwungene Unterzeichnung einem Hochverrat gleichkam. Die Begrifflichkeit der „Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts“ umfasst die zutiefst kolonialen Machenschaften Englands, weißer Vertreter seines Empire und der Entente insgesamt im Pariser Jahr 1919 samt der Kriegskatastrophe bis zum Waffenstillstand.


Bilder im Abstand von hundert Jahren. Rechts: Seite 57 aus „Hundert Jahre Urkatastrophe. Der Kolonialvertrag 1919“, Göttingen 2018. M. Erzberger zweiter von links. Bild links: wo ist die Vertreter der führenden Hälfte der Entente?
Bilder im Abstand von hundert Jahren. Rechts: Seite 57 aus „Hundert Jahre Urkatastrophe. Der Kolonialvertrag 1919“, Göttingen 2018. M. Erzberger zweiter von links. Bild links: wo ist die Vertreter der führenden Hälfte der Entente?

Matthias Erzberger, Chairman of the German Armistice Commission

December 17, 1918: Co-founder of the Deutsche Liga für Völkerbund (German Ligue for League of Nations). 

One month later in Paris, the British Delegation under the lead of David Lloyd George and the British Empire Delegation under the lead of Jan Christiaan Smuts captured the Conference on which no negotiations took place: Germany as a democratically transforming Armistice applicant remained excluded until the final setting, May-June 1919. Their initial and secretly obtained successes between January 18th and February 15th 1919, as Woodrow Wilson, the US Delegation Leader, sailed home and Lloyd George returned to London, were the secret "colonization" of the conference, the entrapping of Wilson to comply with their imperialist and subimperialist (H. Poeschel 1920, A.S. Kanya-Forstner 2000) designs, first of all the unscrupulous manipulation of the League concept. Both the American and the British-British duo were formally sticking to the novel concept of an international organization, because nobody was prepared to overrule this being a principle issue of the 1918 Armistice Agreement.


Am 9. Juni 2021 hielt Dr. Christopher Dowe (Haus der Geschichte Baden-Württemberg) zum zweiten Mal einen Vortrag im Rahmen des Erzberger Jahres. In einer Paraphrase seiner Schlusszeile heißt es: „Der Vertrag von Versailles“ wurde den Friedenspolitiker zum Verhängnis."

Daraufhin erfolgte die Fragerunde. Peter de Bourgraaf stellte die Frage: Wenn Sie die Verbindung zwischen Versailles und dem Mord an Erzberger schlussendlich hervorheben, sollten wir in- und außerhalb Deutschlands gemeinsam erfragen, warum des hundertsten Jahrestags, bzw. an 230 Waffenstillstandstage 1918–1919, überaus spärlich gedacht wurde?

Hier setzt die Aufa💯 an. Machen Sie mit!